Erheiternd, bewegend, einfach authentisch: Harpe Kerkelings Autobiographie in der Verfilmung „Der Junge muss an die frische Luft“

Die 5. Durlacher Filmwoche ist seit zwei Tagen voll im Gange; die Orgelfabrik Durlach bei mir in der Nähe erstrahlt bis zum kommenden Sonntag in neuem Glanz und bietet jedem der jeweils 99 Zuschauer Kinoatmosphäre pur. Ich selbst habe sie im Durlacher Blatt angekündigt und durfte mir als Dankeschön einen der Filme ansehen.

Nachdem ich meinen Artikel verfasst hatte, habe ich mir den Trailer und Interviews mit Harpe Kerkeling angesehen, da ich schon öfters den bezeichnenden Titel „Der Junge muss an die frische Luft“ gelesen hatte und er mir irgendwie im Gedächtnis hängen blieb. Ich fand den jugendlichen Schauspieler Julius Weckauf sehr gewitzt und sympathisch, der Trailer machte mir richtig Lust auf den Film. Auch die Interviews mit dem Komiker selbst ließen auf einen Mann schließen, der schon früh wusste, was er werden möchte, wie ich auch, und der genau wie ich trotz aller Hindernisse stets an sich selbst geglaubt hat. Wie der Film zeigt, übte er sich schon als Kind im Singen und Grimassen-Schneiden und brachte seine Mutter, die leider sehr früh verstarb – er wuchs anschließend bei seinen Großeltern und seinem Vater, der allerdings oft auf Montage war, auf – dabei jedes Mal zum Lachen. Auch seine Omas, Tanten und Onkel begeisterte er mit seinem Humor, seiner Leichtigkeit und Stärke, gerade nach dem Tod seiner Mutter, wie auch uns Zuschauer.

Vorbildhaft, bewegend – einfach nachahmenswert

Mich hat dieser Familienzusammenhalt, der im Film rüberkommt, sehr bewegt und so manches Mal musste ich mir eine kleine Träne aus dem Gesicht streichen, zum Beispiel da, als Harpe bei der Beerdigung weinte. Meine Begeisterung für den kleinen Kerl und den Schauspieler Harpe Kerkeling wuchs dabei umso mehr, als ich sah, wie stark er aus diesem Verlust hervorging und mutig seinen Weg weiterging. Stellvertretend dafür sagt er im Film manches Mal; man müsse einfach nur seinen Weg weitergehen und wenn er sich noch mehr angestrengt hätte, hätte er noch mehr bewirken können.        

Ich finde, solch ein Film bewegt viel, dadurch dass man sieht, wie stark die Förderung vonseiten der Familie und der Glaube an sich selbst einen prägen und privat wie beruflich voran bringen kann. So hat auch Harpe Kerkeling selbst, der in der letzten Szene im Film im Erscheinung tritt, bewiesen, dass er Mut hat voranzugehen – indem er seinen Karriereweg gegangen ist, mutig sein Coming-Out zugegeben hat und sich dabei selbst stets treu geblieben ist.

Einsame spitze und eine gute Auswahl, die die Orgelfabrik da getroffen hat!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Fill out this field
Fill out this field
Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
You need to agree with the terms to proceed